Orangetrucker
Meister
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Da sprichst Du viele richtige Punkte an.Vorab sei erst mal gesagt das es gut ist das Du über ein Spiel den Anweisungen deines Arztes folgst was Du vorher nicht konntest. Freut sich dein Arzt und deine Gesundheit und auch deine Frau die vermutlich länger etwas von Dir hat. So soll dass ein.
Jetzt kommt das ABER das heißt du spielst das Spiel nicht um des Spiels Willen, das hattest du ja auch erwähnt als das Dir nur Pikachu vorher etwas sagte. Das heißt für mich das das Spiel bei Dir eine Charakterschwäche (gesundheitlich) ausbügelt weil Du dich sonst nicht dafür anders motivieren konntest um dich zu bewegen.
Aber dann spielst du das Spiel nicht weil es dir Spaß macht (vielleicht mittlerweile schon) sondern nur damit du den Anweisungen deines Arztes für eine bessere Gesundheit folgst. Und wenn du das immer tust wenn du dich bewegst ist es für dich ein anderes Nebenbei als für die anderen Spieler hier.
Dein Nebenbei ist für Dich ein Muss damit du etwas tust was hier manch anderer so oder so macht und eben nur dann spielt wenn es für ihn passt.
Für Dich ist daraus eher ein Zwang entstanden weil Du dich sonst nicht bewegen würdest.
Also bist du im Endeffekt auch nichts anders als ein Suchti bei dem das Spiel sogar austauschbar wäre weil es dir nur um den AR Faktor geht.
Das mit der Charakterschwäche Nimm mir bitte nicht übel. Ich habe sicher auch die eine oder andere. Aber daraus abzuleiten was man bei Nebenbei spielen erreicht haben müsste ist ein Witz.
Wenn das Spiel aber damals nicht interessant und spannend ausgesehen hätte, hätte ich - trotz Onkel Doktor - es nicht angefangen. Wenn es mir keinen Spass mehr machen würde, wäre ich schon lange wieder ausgestiegen (und Niantic ist übrigens auf dem besten Weg mir das Spiel durch die immer stärkere Abkehr vom GO-Prinzip zu vergraulen), egal was der Doc dazu sagen würde. Wie es aussähe, wenn es PoGO nicht gäbe, kann ich auch nicht sagen, es fehlt ja die identische Kontrollgruppe. Vielleicht hätte ich mich auch sowieso mal motiviert, als Schreibtischtäter "mehr zu gehen". Falls ja, dann hätte ich die 17.000 km auch ohne PoGO auf der Uhr.
Das das Spiel bei mir keinen Suchtcharakter ausgelöst hat, habe ich auch NIE bestritten. Warum auch? Das ändert ja nichts am Spielmodus selbst. Mindestens (!) Suchtansätze sind eindeutig da, klar, vielleicht, wahrscheinlich auch mehr, und? Zum Glück triggert mich das Spiel zumindest nicht soweit, dass ich nur wegen dem Spiel rausgehe (außer eben den gelegentlichen Raidstunden, EX-Raids, den "Schatten", inklusive Regionalenjagd), Farming- und Arenentouren sind mir komplett fremd. Wenn ich nichts draussen sowieso erledigen muss, zu suchen habe oder offgame unternehmen will, dann "bleibe ich daheim". Trotzdem spiele ich "nur nebenbei" (auch mal in der Werbepause daheim vom Sofa, vor dem TV, z.B. zum täglichen "Geschenkemanagement" oder auch die wöchtliche GE-Session). Ob ich draussen aber "nur so", aus Sucht- oder aus Bewegungsmotivationsgründen das PoGO bespiele, ist für den nackten, "nebenbei aufgebauten" Punktestand aber unerheblich. Nur darum geht es mir, d.h. jeder der sowieso draussen täglich meine 10.000 WHO-Schritte, in einer guten Spielumgebung, PoGO-aktiv geht, könnte so ganz nebenbei, ohne Extrataten, nach 4,5 Jahren auch meine 150m XP haben, wenn man das wollte ("mehr" tue ich ja nicht) - das war die Ausage. Und das 176m für Level 50 keine wirkliche Langzeitherausforderung darstellt, nicht wie 2016 die "Idee Level 40" unerreichbar am fernen Horizont. Deshalb benutze ich ja auch nur noch selten das böse C-Wort, da das nur vom eigentlichen Thema ablenkt und bei einigen sogar unkontrollierte Beissreflexe auslöst.
Nö, "Charakterschwäche" nehme ich Dir nicht übel, vom Prinzip, wenn man das wertfrei betrachtet, stimmt das ja auch irgendwie. Wenn "Trägheit" (acedia) nicht all zu menschlich wäre, wäre es ja auch keine der sieben Totsünden, oder?
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