Wie ich - glaube schon 100fach - ausgeführt habe, halte das Verhalten von Niantic seinen Kunden gegenüber nicht für "gut", sondern auch für "böse" und "mies", ich rede das auch nicht schön. Ich versuche (mir) nur zu erklären, warum Niantic so handelt, wie sie handeln. Und eben auch nicht substantiell auf entsprechende Kritik reagieren. Ich will nur verstehen. Das reicht mir. Verurteilen können andere. Und da machen die - auf Grund der Beobachtungen aus den letzten 4 Jahren - aufgestellen Modelle eben durchaus Sinn. Andere sinnvolle Erklärungen, die das Verhalten von Niantic logisch und 'umfänglich' beschreiben, sehe ich nicht. Selbst dieser Whistleblower, der vor kurzem öffentlich mit Niantic abgerechnet hat, sprach im wesentlichen hier auch von "falschen Präferenzen" (nämlich "nur AR zählt" ..."was aber kein Spieler will"). An unfähige Programmierer glaube ich (nicht nur deshalb) nicht, nur an falschen Prioritäten und Vorgaben. Laut ihrer (eigenen Sicht der) Firmengeschichte, die auf nianticlabs.com (übrigens noch der Name der Unternehmung, als sie direkt zu Google gehörte) zu finden ist, hat diese Truppe von Hanke Google Earth und Google Maps entwickelt. Und angeblich sind (etliche) dieser Entwickler noch immer bei Niantic. Dann sollte ein kleines Spielchen kein Problem darstellen, wenn man man das eben auch will.
BTW, wenn Hanke im Juni/Juli 2016 mit dem Erfolg bzw. Langzeiterfolg, zumindest in dieser Tragweite, gerechnet hätte, dann macht es keinen Sinn, dass die ersten Events und wirklichen neuen Features erst sehr viel später, kamen - auf jeden Fall viel zu spät, um den Massenerfolg über den (Nord-) Winter zu bringen. Nein, die haben nicht reagiert, überhaupt nicht. Erst im späten Frühjahr 2017 kamen die ersten "Rettungs- und Wiederbelebungsversuche". Die hatten in meinen Augen einfach kein Konzept für einen Großerfolg, für etwas das nach den ersten (Medien-) Hypewochen kommt. Vorbereitet waren sie auf keinen Fall, sie hatten nichts in der Hinterhand, außer vielleicht wage Ideen. Möglicherweise (Sehr wahrscheinlich...) waren sie eben doch überrascht und wurden komplett überrollt. Womöglich haben sie - als Nichtspiele-Fachleute - auch die Idee und Zugkraft Pokémon unterschätzt. Wobei, ich bin erst ca. 2 Monate zu irgendwelchen Internetseiten gestossen (da war unsere örtliche FB Gruppe schon wieder inaktiv), bis dahin war ich absoluter Solospieler, mit 2-3 Spielern im Bekanntenkreis, und die hatten alle sämtlichst, so wie ich auch, keinerlei vorherigen Bezug zu Pokémon. Wir wurden vom Medienhype reingezogen, wie bestimmt der alleraller größte Teil der Juli-Einsteiger. Die Leute die ich dann später über die Community kennengelernt habe, hatten meist auch keinen Vor-Bezug. Es kann natürlich sein, dass man eben nur "seinesgleichen" trifft, selbst an den späteren Raids traf (unterhielt) ich meist auch nur Leute ab Mitte 40+ bis in die 60er, die kannten vorher maximal Pikachu von "irgendwoher" (u.a. von ihren Kindern). Ich kann mich noch gut an einen Artikel erinnern, Tenor "Die Eltern nehmen ihren Kinder ihre Spiele weg". Vielleicht zogen aber schon damals die Pokémon-Jünglinge ja in eigenen Gruppen, autark und unsichtbar umher. Zumindest traf man dann an den EX-Raids später auch meist eine ganz andere "Zusammensetzung" der Spieler. Über die Jahre hat man nun auch diese Gruppe zumindest "vom Hallo-Sagen" her kennengelernt. Aber auf mehr als ein Drittel würde ich die Vorerfahrenen nicht schätzen. Auf jeden Fall war (ist) der Erfolg sicherlich zu einem (dem!) sehr großen Teil der Nicht-Pokémon-"Belegschaft" zu verdanken gewesen. Es ist auch eine Frage, ob die alte Pokémon-Fangemeinde PoGO aktuell überhaupt selbst tragen könnte und wie groß dieser Anteil ist. Nach dem was ich gelesen habe, war ja zumindest der Absatz der letzten Pokémon-Edition letztes Jahr nicht mehr so erfolgreich gewesen. Gibt es da noch viel "Masse"? Die Ausstrahlung Anime-Serie wurde ja auch bereits 2018 auf Grund der Einschaltquoten kurzfristig abgesetzt (zu Gunsten von Detektiv Conan) und eine Wiederaufnahme steht aktuell auch nicht mehr zur Diskussion (trotz meiner Emails). Die Pokémon GO-Spieler "machen" halt wohl zu wenig in Pokémon
Auch der Einwand, Niantic hatte früher ja bereits andere GO-Spiele (Ingress), greift nicht, erstens hat Ingress eine fast komplett andere Zielgruppe und Klientel, auch spielt Ingress kundenzahlenmäßig im Vergleich zu PoGO keine wirkliche Rolle. Wieviele neue Features (keine Events) kommen da eigentlich "pro Quartal"?