Merkst selbst, ne?
Deine 2h Arbeitsweg zu Fuß sind einfach totale Ausnahme und keine Normalität.
Und wenn du Niantic schon wieder indirekt loben musst, dass sie ja alles richtig machen und es gar nicht so schlecht ist wie wir alle immer meinen, dann betrachte einfach mal, dass immer noch die Regel gilt: "stayhome". Da ist die Pokemon Auswahl für dieses Event einfach mehr als bescheiden.
Das ist unabhängig von den 2 Stunden Arbeitsweg, sondern es geht um die "balltechnisch" extrem positiven Veränderungen, die uns Niantic in den letzten 3-4 Wochen bescherrt hat. Es geht um das vorher-nachher Verhältnis unter gleichen Rahmenbedingungen.
Nur als Beispiel: Wir sind ja erst seit ca. 3-4 Wochen wieder im Lande. Ich bin Mitte Februar mit mehr als 1500 Bällen los und und mit nur noch "ein paar" 100 im Sack kam ich dann zurück. Das ist in aller Regel die übliche Quote bei einer 2-3 Wochen Tour in der "Pampas". Um den alten Grundbestand wieder zu erreichen brauchte ich vorher immer so um die knapp 3-4 Monate (da ich ja keine speziellen Farmrunden gehe, sondern nur normal gehe und alles wegfange, ist mein Überschuß recht gering), das war auch
fast immer passend bis zur nächsten Abreise. Nun hatte ich aber bereits nach 3-4 Wochen die Wiederauffüllung des 1500er Bestands erreicht, und zwar ohne eben meinen Spielstyle zu verändern. Heisst wir bekommen derzeit von Niantic die Bälle eigentlich nur so nachgeworfen. Gut, das wollen wir ja Niantic natürlich nicht vorwerfen, die Anpassungen sind schon äußerst sinnvoll. Im Notfall wirft man einfach regelmäßig einige Bällchen weg und gut is's. Und da kommen "uns" hier die aktuellen Spawns mit den Ballfressern ja eigentlich auch gerade recht. Für unsere Kollegen in Italien und Spanien, die ja - im Gegensatz zu uns hier in D - wirklich nicht zum
Spazierengehen raus dürfen (wir dürfen ja nicht nur, wir
sollen ja sogar weiter an die "frische Luft", wir haben hier ja offiziell
nur ein "Social Distancing" und kein "Stayhome"), ist das wahrscheinlich nur ein sehr schwacher Ersatz für ihre Außenrunden. Das heisst aber eigentlich, wer hier vorher nicht unter Ballmangel gelitten hat, sollte jetzt auch nicht darunter leiden, eher im Gegenteil.
OK, vielleicht sieht das im Moloch der großen urbanen Ballungsräumen, wo man sich auf der Straße nicht vernümpftig aus dem Weg gehen kann, anders aus. Ich kann hier nur von meiner Hood reden. Knapp 130k Einwohner (wovon aber über 30k Studenten sind, die nun alle daheim bei Muttern sind) und nur wenig "Wohn-Silo"-
Ghettos, heisst wir haben hier in der Regel immer gut Platz uns mehr als normgerecht zu entzerren, zumal die Innenstadt selbst (bis auf ein paar PoGOteers) derzeit sowieso fast komplett "verlassen" ist.
Das ist zwar OT, aber wenn Du es ansprichst:
Die Meisten müssen gerade home-office
Naja, "die Meisten" ist gut. Ich arbeite zwar auch "Office", aber solange hier kein unbezahlter Praktikant einige Dutzend Regalmeter eingescannt hat, muss ich noch immer ins Offsite-Office. Zumal unsere Daten- und Archivserver aus Sicherheitsgründen keinen physikalischen Internetzugang haben (dürfen) - nur unsere "Workstations". Ich habe drei Rechner für zwei vollkommen getrennte Netzwerke auf dem Schreibtisch stehen. Und ob ich nun (eher aus gesundheitlichen Gründen) zu Fuß zur Arbeit gehe oder wie meine Kollegen, die mit dem Auto heim fahren und dann noch 1-2 Stunden Joggen gehen, ist ja wohl recht egal. Außer das Joggen in der Stadt, gemäß meinem Hausarzt angeblich viel ungesünder, als Gehen sein soll. Da gehe ich doch lieber zu Fuß, spare Sprit, schone meine Gelenke und tue nach 8 Stunden Schreibtisch meinem Kreislauf etwas Gutes und kann nebenbei - ganz ohne Zeitverlust - noch spielen. "Zum Glück" bin ich ja inzwischen alt genug, so dass üblicherweise keine Kinder mehr im Haushalt leben. Und da wir viel Reisen (3-4x mehrwöchig) und zusätzlich an den Wochenenden selten mal daheim sind, haben wir uns auch bewusst gegen einen Hund entschieden.
BTW, ich hätte nichts gegen Home-Office einzuwenden, außer dass man sich dann noch bewusster dazu "überwinden" muss, täglich zum gesundheitlich notwendigen Frische-Luft-Schnappen das heimische Nest zu verlassen und nicht gleich vom Office auf's Sofa rüber. Ich stelle mir das auch sehr viel schwieriger vor, als wenn man traditionell einen
organisatorisch räumlichen "Bruch" zum Stichmoment Feierabend hat, da fängt dann auch im Kopf etwas Neues an. Und ob man zuhause wirklich Feierabend machen kann, ist die nächste Frage. Also, eigentlich bin ich doch froh, dass ich kein Home-Office habe und das es auch
chefseitig nicht mal ansatzweise thematisiert oder angedacht ist (und auch keiner der
Lakaien es wirklich will, wir sind im Schnitt alles traditionelle Mid-50er).