Das Problem ist eher das die Anzahl der "Mich-interessieren-die-Regeln-nicht-Spieler" mit Zugang zur Bewertung um den Faktor 100 oder mehr ansteigt.
Genau das ist das Problem. Das soll ja auch nicht heissen, dass es unter den Ingress-Bewertern (und Einreichern) keine "Falschspieler" gibt, sondern nur dass der prozentuale Anteil dieser Leute im Ingress sehr viel geringer, als bei PoGO. Natürlich gibt es auch bei Ingress Leute, die wissentlich die Regel brechen, Cheater sind, nur eben anteilig weniger. Auch ist die "Durchcheatung" im PoGO allgemein größer und in großen Teilen in der Community sogar akzeptiert. Wieviele Multiaccounter, Accoutweitergeber und Sharer gibt es eigentlich bei Ingress?
Ich habe mich mal vor 2-3 Wochen mit einem imgressspielenden PoGO-Trainer zusammen hingesetzt und habe mir mit ihm zusammen der Interesse halber mal ein "paar Dutzend" (ich habe nicht mitgezählt), nicht gefilterte, der Reihe nach kommende, Vorschäge zur Bearbeitung angeschaut. Ich glaube 5-6, zumindest weit unter 10, davon waren ansatzweise "gut" und konnten
angenommen werden. Fast alle Vorschläge stammten von "altgedienten", "es besser wissenden" PoGO-Level 40er (soweit man das erkennen konnte), zumindest versicherte mir der Bewerter glaubhaft (...), dass das Verhältnis vor Öffnung des Systems für Level 40er PoGOs genau anderes herum war, 10 Schlechte auf 3-4 Dutzend Gute.
Das hat bei PoGO auch absolut nichts mit einem erreichten, meßbaren Status zu tun. Eine Level-, XP-, Fang- oder Medaillenzahl etc. sagt absolut nichts über eine bewusste Regeltreue des Trainers aus. Eher sogar umgekehrt, je "höher" der Status ist (was bei PoGO ja nur eine Zeitfrage ist), desto "cheatiger" wird es. Das kann nicht das Kriterium sein. Da nützen auch absolut keine Eingangsprüfungen. 99% der Cheater wissen, dass sie "Falschspieler" sind, es ist ihnen nur ein vollkommen egal. Das ist das Problem. Nicht die Unwissenheit.
Sagen wir 5-10% der Ingresser sind "Falschspieler", dann sind bei PoGO eher nur noch 5-10% "Ehrlichspieler" unterwegs. Nein, ich habe keine absolute, beweissicheren Zahlen, das dürfte Phi-mal-Daumen geschätzt aber so in etwa hinkommen (zumindest dürfte die PoGO-Zahl mit meiner Eigenbeobachtung vor Ort übereinstimmen).
Wenn ich das nun ohne ein sehr, sehr guten Schutzmechanismus auf die "POI-Datenbank", das eigentliche Kapital von Niantic, loslassen würde, dann Gnade uns Gott. Wenn auch nur 10% des Schrotts der aktuell ins Bewertungssystem kommt (davon stammen geschätzte "90%" eben aus der PoGO-Schiene) auch ins Spiel kommen, ist das Spiel so wie wir es kennen und lieben, als AR-RL-POI-Spiel, vollkommen "kaputt". Nachträglich bekomme das nie und nimmer wieder gesäubert. Soviel zuverlässiges Reinungspersonal gibt es eben leider nicht. Ich hoffe Niantic hat sich etwas wirklich sehr sicheres ausgedacht.
Vielleicht sowas ähnliches wie es
@Timme mal angedacht hat, 6 Monate bewerten lassen (aber ohne Wert, d.h. ohne Zutun für die Freigabe), wenn dann 75% Übereinstimmung des neuen PoGO-Bewerters mit den OPR-Veteranen besteht, dann erst gehen dessen Bewertungen in den aktiven Freigabeprozess mit ein - oder PoGO-Spieler werten vor und was hier durchkommt wird dann von den Veteranen endgültig bewertet (hier könnten dann gute "Übereinstimmer" aus der PoGO-Schiene in die Endkontroll-Abteilung aufsteigen). Etwas ähnliches gab es ja im OPR bereits wohl auch schon, dass auf Poor gerutschte Bewerter auf Nullwert für ihre Bewertungen abgesackt sind. Nur dürfte im neuen System so eine nachträgliche Bewertung des Bewerters absolut unpraktikabel sein, da potentielle Neubewerter die Good-Poor-Uhr vollkommen verstellen würden. Wenn 90% falsch bewerten, dann wäre falsch gleich "Übereinstimmung", d.h. richtig und "good". Geht also nicht...
Und eine simple Sachkundeprüfung, wie bisher, ist auch absolut keine Lösung.
Das die Öffnung kommen wird, war sicher. Das sie so früh angedroht wird eher weniger. Das ist wohl einfach der unerwarteten Menge der Einreichungen geschuldet. Ich habe nur Angst vor der Umsetzung durch Niantic.
Niantic ist hier ja nicht wirklich bekannt für allseits gutes "Machen". Und gerade solche großen Unternehmen, mit viel Fremdkapital, insbesondere durch Risiskokapitalgeber (wie bei Niantic) sind eher auf Quartalszahlen fixiert und nicht auf ein Jahre in die Zukunft gerichtetes, nachhaltiges Tun.
Warten wir mal ab...