Dass die (aus Norwegen "eingeschleppten") Fichten, die ja nicht in den Harz gehörten (bis auf ein paar höhereLagen um den Brocken herrum) und nur als schnell wachsender Monokultur-Nutzwald angebaut wurde, weggestorben ist, ist ein Geschenk des Himmels, zumindest in den Augen der Nationalparkverwaltung. Die haben sogar überall entsprechende Jubel-Inforafeln aufgestellt (die auch gleich ein paar neue Pokestops brachten, für einige davon bin ich sogar verantwortlich) und verteilen entsprechende Flyer. Denn viele Besucher glauben noch immer an die 'mediale Katastrophe'. Sieht optisch ja auch zum Teil sehr gespenstisch aus.
Die Ranger finden übrigens auch Deinen Borkenkäfer richtig gut und wichtig, weshalb sie das Totholz nicht fällen bzw. auch nicht beseitigen, sehr zum Ärger der umliegenden Waldbauern. Es stellt sich langsam von ganz alleine ein neues Gleichgewicht ein. Und dafür ist der Borkenkäfer ein wichtiges Glied. Der Park setzt bewusst auf Sturmschäden (statt fällen - gefällt wird nur zur Strassen- und Wegesicherung) und Käfer (statt Beseitigung). Gemäß des Hornbach'schen Mottos "Lass die Natur mal machen" - die weiss und kann es besser, als Du und ich
Wenn Du Zeit hast, im Frühjahr ist der Harz übrigens inzwischen wieder so richtig schön, denn der bisher durch die Fichten kahl gehaltene Waldboden blüht und summt dann wie Teufel. So muss der Harz früher mal, vor dem Bergbau, ausgesehen haben. Viele, eigentlich im Harz für lange ausgestorben geglaubte, Pflanzen und die entsprechenden Insekten sind zurück.
Das Fichtensterben, genauer die glückliche Kombination mit dem Jahrhunderorkan, den anschließenden 1-2 Dürrejahren und der Borkenkäferinvasion war, Zitat "Parkranger auf dem Scharfenstein" ein absoluter Glücksfall der Geschichte.