Vereinfach gesagt gilt. je größer die Dunkelziffer der Infizierten ist, desto geringer wird die am Ende ermittelte Sterberate sein, desto "harmloser" war der Virus.
Und die einzigen Zahlen, die wir haben, sind Schätzungen, wobei ja inzwischen wohl auch seriöse, "wissenschaftich ermittelte"
bessere Schätzungen vorliegen. Diese haben Prof. Harald Matthes (ärztlicher Leiter des GKH Havelhöhe) und Kollegen in einem kleinen Aufsatz zusammengestellt,
Zitat
(...)
Derzeitige Faktenlage
(...) Die Infektiosität liegt etwas unterhalb der echten Grippe (Influenza) und deutlich unter SARS-1, HIV, Polio oder gar Masern. Bei Kontakt mit einem Infizierten wird anscheinend nur jede 10. bis 20. Person (5- 10%) infiziert (Prof. Drosten; Charité). Außerhalb von China ist eine hohe Rate an Diagnostik (PCR auf Coronavirus) von Kontaktpersonen, Verdacht auf Infektion und symptomatisch Infizierten durchgeführt worden. Diese Zahlen zeigen, dass ca. 50 bis eher 80 % der Infizierten keine oder nur leichte klinische Symptome aufweisen (Kratzen im Hals, Husten, grippeähnliche Symptome, Fieber, Unwohlsein). Nur ca. 14-15% weisen stärkere Symptome mit hohem Fieber und Atemnot auf.
Maximal 5% erkranken schwer und bedürfen intensiverer ärztlicher Therapie und 0,5-2% auch intensivmedizinische Verfahren, wie Beatmung. Dieser kleine Anteil an Erkrankten erfährt eine Sepsis (Blutvergiftung) und ggf. ein Multiorganversagen (Ateminsuffizienz/Beatmung; Nieren- und Herz- Kreislaufversagen). Die Letalität beträgt außerhalb Chinas bei guten Gesundheitssystemen lediglich 0,3-0,7 % (Prof. Drosten; Charité, Berlin ...).
(...)
Bewertung eines Gefährdungspotenzials
Die einfache Analyse der Fakten zeigt eine geringe Infektiosität mit einem Ansteckungsrisiko unterhalb der Grippe (Influena A/B). Die Letalität liegt mit 0,3-0,7% nur mäßiggradig über der Influenza und weit unter der Pandemie von SARS-1, ebenfalls einer Coronoavirusinfektion, von 2002/2003, die damals weltweit bei 9,6% lag.
Da anfangs die Erstmanifestation in den verschiedenen Ländern in Risikogruppen (meist Alte, Multimorbide etc.) auftritt, wo die Letalität bis zu 15% beträgt, ist zu vermuten, dass die derzeitige Letalitätsrate von 0,3-0,7% weiter sinken wird
Das heisst, das inzwischen die ermittelte Sterberate von Corona in etwa auf dem Niveau einer "normalen" Grippe(welle) liegt, aber vermutlich (je höher die aufzuhellende Dunkelziffer ist, d.h. Infizierte "ohne Befund", die eben nicht getestet wurden und so nicht in die 100%-Basisbezugsgruppe eingeflossen sind) am Ende wohl weit unter der der jährlichen Grippe liegen wird. Dann kann man sich langsam auch mal ruhig fragen, ob die Heilbehandlung nicht schlimmer, als die Krankheit selbst war. Aber in einer nachträglichen Betrachtung ist man natürlich immer schlauer als vorher... und zu Beginn sah Corona ja auch wirklich gefährlich aus. Nur zeichnet sich dieser Abwärtstrend bereits seit über zwei Wochen klar ab.
Dazu passt auch das folgende
Zitat:
Großer Teil der Bevölkerung muss immun werden
Für ein schrittweises Vorgehen und Abwägen plädierte auch eine Forschergruppe vom Imperial College London. Die Wissenschaftler rund um Neil Ferguson haben basierend auf Modellen für Großbritannien und die USA zu einer flexiblen Strategie geraten, in der Maßnahmen immer wieder angezogen und gelockert werden – auch um zu verhindern, dass sich der Ausbruch nur zeitlich verlagert.
"Solange nicht ein großer Teil der Bevölkerung immun ist, kann sich das Virus ja nach wie vor ausbreiten", sagt Mirjam Kretzschmar von der Universitätsmedizin Utrecht. "Sobald die Maßnahmen gelockert sind, geht die Reproduktionszahl wieder auf den ursprünglichen Wert zurück und die Ausbreitung verläuft wie vor den Maßnahmen. Das ändert sich erst, wenn ein substanzieller Teil der Bevölkerung immun geworden ist."
Das heisst vereinfach gesagt, je mehr "Gesunde" einmal Corona bekommen haben und dann immun sind, desto besser. Wir sprechen hier von mind. 80% der Bevölkerung (bei der bisher bekannten Infektionsrate von 5- 10%, siehe oben). Nur muss man dabei irgendwie sicherstellen, dass bis dahin die Sozialkontakte zu den Risikogruppen absolut minimiert werden können. Aber das gilt ja so oder so schon im jedem Fall. Und wichtig ist, das das Gesundheitssystem mit einer entsprechenden "Spitze" von Intensivpatienten aus der Risikogruppe zurecht kommt. Aber nur eine zeitliche Verschleppung ist wohl das Schlimmste was uns passieren kann, denn dann kommt und geht Corona in Wellen über viele Monate bzw. 1-2 Jahre. So der wissenschaftliche Tenor.
Ich will jetzt aber nicht so weit zu gehen, wie (
Zitat)
"Der Initiator der Enquête-Kommission “Ethik und Recht der modernen Medizin”, ehem. Mitglied des Bundestages und Gesundheitswissenschaftler Dr. Wolfgang Wodarg bezweifelt die Seriosität der derzeitigen epidemiologischen Daten, da Coronaviren zu den übliche Erregern der winterlichen akuten Atemwegserkrankungen gehören und wir die derzeit flächendeckenden Messungen der Coronainfektionen nie systematisch erhoben hatten und deshalb gar keine Basisdaten für deren übliche Verbreitung vorliegen und hochwahrscheinlich eine Überbewertung derzeit vornehmen. Er spricht daher von derzeitiger Panikmache und unverantwortlichen Handeln."