Niantic wäre ohne die Pokemon Lizenz schon lange weg vom Markt, dafür fehlt es in dieser Gurkentruppe zu sehr an Knowhow und Serviceorientierung.
Man kokettiert zwar immer mit „AR-Kompetenz“, aber was hat Niantic in den letzten 7 Jahren wirklich dahingehend bahnbrechendes zustande gebracht?
Niantic verkauft keine Produkte an den Endverbrauchermarkt, nicht an "Privatkunden", keine "nutzbaren Endprodukte". Sie arbeiten an einer AR-Plattform für Entwickler. Ihr Zeug steckt (für den Normalverbraucher) unsichtbar in fertigen Produkten von Dritten, wie zum Beispiel u.a. in Fahrzeugen, hier beim autonomen Fahren. Das ist (zumindest gemäß dem Blog von Niantic Labs und den kleinen Randnotizen in Wirtschaftspressediensten) deren Kernkompetenz und hier (nur hier) geht deren "Energie" rein.
Ich bleibe dabei: Das was in diesem „Werbefilmchen“ von Orangetrucker als Zielgruppe gesehen wird ist für mich nicht richtig!
Ja natürlich ist das ein Werbefilmchen und der Sinn von solchen Werbefilmchen (wobei das hier weniger ein Werbe-, als ein Imagefilmchen ist) ist halt immer, das man dort so erscheint, wie man "erscheinen will", wie man will, dass die Öffentlichkeit einen sieht. Image. Das ist nur deren (nach außen gezeigtes) Selbstverständnis. Das sind keine Interne "Ziel-Papiere". Es zeigt uns aber trotzdem, was Niantic von seinen Kunden "erwartet". So wie sie gerne haben wollen.
Es ist auch kein Geheimnis, dass Niantic scheinbar falsche Personalentscheidungen zum Nachteil von Pokémon Go getroffen hat,
Die Personaldecke bei Niantic in der Abteilung PoGO war schon immer sehr (bis sehr sehr) klein. 2017 gab es mal ein Interview, da wurde von einer "handvoll", von insgesamt "5 oder so" Mitarbeitern gesprochen. Unklar war damals, ob das inklusive der Häuptlinge gemeint war. Und die Handvoll macht halt nur aller nötigste. Auch weil die Community einen sehr grossen Teil der Tätigkeiten, die in normalen Unternehmungen sonst incompany erledigt werden, ihnen (gerne und kostenlos) abnimmt (Stichwort "Qualitätskontrolle"). Und heute dürfte die Abteilung PoGO bei niantic bestimmt nicht personell aufgewertet sein, eher das Gegenteil dürfte der Fall sein. Die bewussten 4-5 Hanselns machen das nur noch "so nebenher" mit.
Dein Bericht trifft im wesentlichen den Kern, wobei bei Dir immer noch die irrigierte Idee durchklingt, dass Google damals Niantic auf die Welt losgelassen hat, um ein Handyspiel zu entwickeln und darüber Einnahmen zu generieren. Als ob Google sich je für Spiele interessiert hätte. Niantic hiess schon Niantic, als es noch eine Entwicklungsabteilung von Google war. Und pünklich mit dem Fehlschlag der Google Brille, hatte man seine Niantic Abteilung (finanziell gut bestückt) ausgegliedert. Wenn AR nochmal failen sollte, hat Google so sein Risiko minimiert, geld- wie reputationsmäßig. Sicherlich nicht ohne Grund hat man damals Hanke mit dem neuen "Niantic-Projekt"
besetzt (der war ja - zumindest wenn man Wikipedia glauben schenken darf - "der Chef" hinter der Entwicklung von Google Earth und Google Maps, d.h. einer Top-Leute von Google). Dafür spricht auch, dass man neben Google als Geldgeber, sehr bekannte Risikokapitalgeber ins Boot geholt hat. Und zwar Risikokapitalgeber von der Art, denen es nur ein Axelzucken kostet, falls man eine halbe Milliarde flöten gegangen ist. Diese Jungs investieren nicht in Handyspiele, sondern in extrem "gewinnmögliche" Zukunftstechnologien - mit Google als "Fürsprecher".
Falls es Niantic wirklich um das Spiel selbst - als "echte" Einnahmenquelle - gehen sollte, dann würden sie sicherlich nicht ihre Best Selling-Produkte torpedieren und faktisch vom Markt nehmen (wie der "Corona-Rauch" oder auch die Fernraidpässe). Sowas reitet man, solange es geht. Das weiss selbst der dümmste Praktikant frisch von der Business School. Es geht Niantic ganz offensichtlich eben nicht um das schnelle Geld im Jetzt, denen sind wie es aussieht "Daten" sehr viel wichtiger. Und nein, die Daten sind nicht die individuelle Nutzerdaten, wie "Herr Meier war um 10 Uhr bei Aldi". Deren Daten sind sowas wie z.B. "Erfahrungen" aus Analyse- und Erhebungsverfahren für Bewegungsdaten und Verhalten etc., technische Daten eben. Und da ist die eine Milliarde $ aus Fernraidpässen eben weniger wichtig, als zu versuchen, die sofaspielenden Fernraider wieder zurück auf die Strasse zur Bewegung zu zwingen (und genau das Mister Wu sogar fast wörtlich im Interview zugegeben). Und das genau ist das, was aktuell passiert. das sind keine Fehlentscheidungen, das sind Steuerungsmassnahmen.
Kurzum, das Spiel und die Spieler sind für Niantic als "direkte (geldbringende) Kunden" ein feuchter Schi...ß wert. "Wir" (und PoGO) sind nur ein Mittel zum Zweck. Ein Werkzeug. Kostenlose Zulieferer. Ansonsten würden sie "uns" auch ganz anders hofieren. Sie würden das verkaufen, was aktuell stark nachgefragt wird. Das gesamte "Melkverhalten" sähe ganz anders aus, man hätte so den Corona-Massnahmen-Zug niemals verlassen. Sowas brachte die Milliarden, die aktuellen Massnahmen kosten aber Milliarden.
Dazu passen auch die anderen Spiel-Produkte, da hatte man auch nur versucht weitere Datenquellen (neue Nutzerkreise) aufzutun, wohl ganz offensichtlich aber ohne Erfolg (oder Erfolgsversprechen) und man hat sich ganz schnell wieder davon verabschiedet. Wenn man neue Produkte oder Folgeprodukte auf dem Markt hätte unterbringen wollen, hätte man ganz sicher anders auftreten müssen. Scheinbar waren aber im Wesentlichen die PoGO-Spielerkreise dann wohl recht deckungsgleich zu denen der neuen Spiele. Keine neuen Kreise, keine neuen Daten, kein neues Spiel. Aus.