Für mich liegt die mangelnde Akzeptanz von PvP - in der Breite - primär daran, dass PoGO mit einem vollkommen anderen Konzept gestartet ist, man hat damit eine vollkommen andere Zielgruppe angesprochen. Auch wenn ich mich immer wieder wiederhole, neben dem neuen Konzept AR, ist PoGO als reines Bewegungs-, Entdeckungs- und Sammelspiel herausgekommen, darauf war es "optimiert". Hier hat es seine Fans gewonnen, und viele die ich inzwischen über 3,5 Jahre kenne, d.h. die die noch immer dabei sind, kamen genau darüber zum Spiel. Man hat zwar jedes neue Feature, weil es auf einmal da war, ausprobiert und genutzt, aber am Ende subsummiert man sich wieder alles bei den simplen Basics. Und PvP ist einfach zu weit von diesen Basics entfernt.
Ich glaube auch, dass Niantic von dem Erfolg von PoGO vollkommen überfahren wurde. Die hatte einfach keinen Plan für mehr als "Bewegen, Entdecken und Sammeln", für mehr als "1 Jahr-Sammeln", was man ja auch an dem vollkommen lieblosen alten Arenensystem sah. Niantic war wohl eher mehr daran interessiert, das Konzept AR zu entwickeln und da war PoGO nur ein kleiner Schritt. Da erkennt man die herkunft von Hanke und die Wurzeln bei Google. Sieht man ja auch jetzt wieder in dem Interview das der Chefentwickler und Hanke irgendsoeiner Presseagentur gegeben hat, das ja in den letzten 1-2 Wochen in vielen örtlichen Tageszeitungen abgedruckt war. Da wurde ja wieder mal ausdrücklich darauf rumgeritten, dass man aktuell viel Energie in die Verbessung des AR investiert, wie zum Beispiel - was demnächst kommen soll - das sich Pokémons zukünftig in der realen Welt hinter Deckungen, wie "Steine, Büsche und Menschen" verstecken können. Irgendwie wirkt deshalb PvP für mich auch so, als ob die das halbherzig für die Gamercommunity implementiert haben. Nicht ohne Grund läuft PvP, außerhalb des ingame Belohnungsabgreifens, (zur Zeit) nur extern, "über Drittanbieter", offgame. Das erschenit mir nach der Devise "hier habt Ihr was, nun seht zu, was Ihr daraus macht" gebracht zu sein. Niantic hätte hier auch selbst etwas anbieten können, wenn sie das Feature "richtig" gewollt hätten. So agieren PvPer vollkommen offgame, unsichtbar für die normale Community "vor sich hin, im eigenen Saft" und tangiert diese auch nicht wirklich.
Und Team Rocket ist einfach nur eine Art von Zweitverwendung der PvP-Programmierung, um einfach mal wieder ein neues Feature hypen und bringen zu können. Eine nette Idee, die in meinen Augen derzeit aber etwas übertrieben wird. Das wird zwar ingame derzeit ziemlich gepusht, scheint aber nach meinem Eindruck auch nicht wirklich - in der Breite - in der Community begeistert angenommen zu werden. Man "erfüllt" zwar noch mehr halbherzig seine "Pflicht", das war es dann aber auch. Begeisterung sieht anderes aus. Aber es gibt wenigstens ingame Belohnungen (im Gegensatz zu "echten" PvP-Kämpfen) und die Chance auf ein "billiges" 100er. Schön! Aber auch ich ertappe mich inzwischen immer wieder, dass ich einen Rüpelkampf durch Abbrechen aus dem Weg gehe und nur noch rüpele, wenn ich wirklich genug "freie" Zeit übrig habe, obwohl meine Püpelmedaille noch nicht vergoldet ist und erst bei knapp 300 steht. Wenn nun auch die Questreihe zukünftig monatlich auch immer wieder neu startet, weiss ich nicht, ob da die Community langfristig "mit Freude immer wieder mitmacht". Die Aussicht auf ein "whow es gibt (1x) einen Arktos und es kann Shiny sein (1:20?)" wird die Leute nicht wirklich motivieren Dutzende von Rüpelkämpfen zu machen. Ich vermute am Ende, subsummiert sich wieder alles beim guten alten Bewegen, Entdecken und Sammeln.
Für mich sind die vorgebrachten Argumente, PVP ist zu teuer, ich muss "Schlechtes" pushen, Angst vor WP-Neuberechnungen zwar stimmig, aber nicht relevant. Ich pushe ja auch vollkommen unbrauchbare, "schlechte" 100er und verschwende so meine Ressourcen, und? Wenn mir PvP Spass machen würde, wären das keine Gründe. Das Verabredungen zum Kampf schwer sind, gilt allenfalls für ingame "Belohnungskämpfe", das lasse ich für "echtes" PvP auch nicht gelten, denn dafür gibt es einfach sehr gute offgame Möglichkeiten über Discord o.ä., wenn ich wollte, wäre es ein leichtes "Jetzt" einen anspruchsvollen PvP-Kampf hinzulegen. Und ob ich nun ingame oder offgame eine Rangliste oder Liga habe, ist im Endeffekt auch nicht wichtig, wenn es mir um "sowas" gehen würde. Das sind für mich alles nur "Scheinausreden". Für mich gilt einfach nur, es macht mir kein Spass, PvP hat nichts mit meinem Pokémon GO-Spiel zu tun, dass ich 2016 angefangen habe und das ich angefangen habe, weil es damals so war. Ich sah es und ich befand es für gut. Wenn ich ein competitive game gewollt hätte, hätte ich vor PoGO mal irgendeines irgendwann einmal angefangen. Daran habe ich absolut kein Interesse. Für mich ist PoGO eben nur eine ziemlich sinnfreie, entspannende, ausgleichende Freizeitbeschäftigung, die mich zum Bewegen motiviert und den Sammeltrieb befriedigt, nicht mehr, nicht weniger. Und wenn ich ehrlich bin, ich habe eigentlich auch kein tieferes Interesse, mich mit irgendwelchen künstlichen Typ"zuständigkeiten" zu beschäftigen, ob nun Teddybärchenknuddler gegen Zähneknischen effektiv ist oder nicht, geht mir sowas am Arxxx vorbei. Es ist ja nicht so, das ich zu faul dazu wäre. Ich hatte mich da zwar mal reingelesen und versucht da einen Sinn und Spass zu finden, fand aber für mich nichts. Und damit ist die Sache für mich im Prinzip gestorben.
Für mich subsummiert PoGO einfach wieder nur zu simplen Bewegen, Entdecken (Reisen) und Sammeln. Das macht mir Spass, deshalb spiele ich PoGO und deshalb bleibe ich dabei. Noch motiviert mich genau das. Und ich brauche auch keine Ausreden, weshalb ich "echtes" PvP nicht machen will. Für mich (...) gehört das eben nicht zu PoGO. Und scheinbar sehen das viele, viele andere ebenso oder ähnlich. Denn ansonsten kann ich in den "Zahlen" und der "Nichtbeschäftigung" mit PvP o.ä. keinen anderen Sinn sehen. PoGO ist eben anderes und PoGO-Spieler - in der Breite - sind halt anders, anders als die "normale" Gamercommunity.
Da mag Niantic noch bringen was sie wollen ...